Schreiben Sie einen guten Text. Aber was ist ein guter Text? Ein langer Text? Ein für Suchmaschinen optimierter Text? Ein schöner Text? Texte sind Kunst und deshalb empfinden wir unterschiedliche Sachen als gut. Aber, das stimmt so nicht! Schreiben ist ein Handwerk und kann gelernt werden. Das wissen Journalisten schon sehr lange. Durch ein paar einfache Tipps und Tricks schreiben auch Sie bald leicht lesbare Texte.
Kurze Sätze, knackige Wörter
Ein Text sollte leicht verständlich geschrieben sein. Journalisten gehen von folgender Faustformel aus. Ein Satz sollte maximal aus sieben Wörtern bestehen. Die Wörter sollten nicht zu viele Silben enthalten – acht Silben sind auf jeden Fall zu lang! Schieben Sie nicht zu viele Nebensätze durch Kommas ein. Der Hauptsatz sollte maximal durch zwölf Silben getrennt werden. Je kürzer ein Satz ist, desto so leichter kann man ihn lesen. Je kürzer das Wort ist, desto kraftvoller wirkt es. Vor allem, wenn es um komplizierte Sachverhalte geht, ist es die besondere Kunst diese mit möglichst einfachen Wörter und Sätzen zu erklären. Durch kurze Sätze und kurze Wörter wirkt ein Text schnell frisch und die Leser ermüden nicht so schnell. Auf der Internetseite https://fleschindex.de können Sie Ihren Text überprüfen. Der Fleshindex gibt Ihnen einen Anhaltspunkt, wie verständlich Sie geschrieben haben.
Fremdwörter lassen Texte nicht schlauer klingen
Sie müssen den Leser nicht beeindrucken und zeigen, wie wortgewandt sie sind. Besser ist es, wenn Sie Fremdwörter und Fachausdrücke vermeiden. Wenn diese notwendig sind, sollten diese auf jeden Fall erklärt werden. Gerade, wenn Sie für Fachmagazine oder Homepages für bestimmte Fachgebiete schreiben, sollten Sie darauf achten. Auch Abkürzungen müssen einmal ausgeschrieben werden. Am besten direkt, wenn sie das erste Mal genannt werden. Gehen Sie nie davon aus, dass Ihre Leser ja schon wissen, wovon Sie reden!
Keine Plastikwörter verwenden
Außerdem sollte man auf sogenannte Plastikwörter, wie Nachhaltigkeit, Innovation und Kreativität verzichtet. Diese Wörter sind momentan Modewörter und werden von vielen im Marketing oder in der Politik gerne missbraucht. Sie klingen hübsch und positiv, allerdings verbirgt sich meistens kein Inhalt dahinter. Das haben die Menschen mittlerweile gelernt und messen deshalb diesen Wörtern keine oder wenig Bedeutung bei. Oft bricht der Lesefluss an diesen Stellen ab. Sie verlieren die Aufmerksamkeit Ihrer Leser und diese verlieren die Lust an ihrem Text.
Werden Sie konkret
Deshalb werden sie konkret. Vermeiden Sie auch Doppelungen oder unnötig lange Wörter. Thematik, Problemstellung, Problematik, Zielsetzung. Besser Sie sagen Thema, Problem und Ziel. Formulieren Sie so präzise wie möglich. Sagen Sie nicht Projekt, sondern beschreiben Sie besser, was dahintersteckt. Es gibt einige solcher Wörter, darunter auch Thema, Fokus, Bereich, Aktivität, Strukturen, Möglichkeit, Zusammenhang. Sagen Sie direkt, was möglich ist, auf was Sie sich fokussieren wollen oder was getan werden soll und geplant ist. Verlieren Sie sich nicht in diesen oberflächlichen Beschreibungen. Das Gleiche gilt auch für Zeiträume, anstatt „so schnell wie möglich“ ist es besser den konkreten Zeitraum zu nennen, zum Beispiel „in sieben Wochen“.
Starke Verben anstatt schwacher Substantive
Eine besonders große Wirkung auf das Leseverhalten haben Verben. Überraschen Sie Ihren Leser, nutzen Sie Verben, die nicht immer vorkommen. Vermeiden Sie Floskeln oder abgedroschene Metaphern. Verwenden Sie starke Verben und drücken Sie so exakt wie möglich aus, was getan werden soll oder was zu tun ist. Vermeiden Sie Wörter wie machen, tun, haben. Verwenden Sie Webseiten wie www.synonyme.de oder Ähnliche, um das genau passende Verb zu finden. Achten Sie darauf, nicht in den Nominalstil zu verfallen.
Beispiel
Scheiben Sie nicht: Für die Verbesserung von Texten sind Verben wichtig.
Besser: Verben verbessern Texte.
Keine überschwänglichen Beschreibungen
Bleiben Sie auf jeden Fall bei der Wahrheit und übertreiben Sie nicht. Vor allem sehr positive und zu enthusiastische Adjektive machen die Leser skeptisch. Texte mit zu vielen anpreisenden Adjektiven klingen nach Marketingsprech und werden vom Leser als voreingenommen identifiziert und als unglaubhaft. Lassen Sie Ihre Produkte für sich selbst sprechen. Sagen Sie dem Leser, dass Ihre Produkte am besten sind, ohne das direkt zu schreiben. Beschreiben Sie besser die Vorteile. So kann sich der Leser selbst überzeugen und muss nicht Ihren Worten glauben, dass das Produkt „das großartigste“ ist. Streichen Sie am besten alle Adjektive, die wertenden sind und Ihre Meinung des Produkts widerspiegeln. Ihr Text sollte nur Adjektive enthalten, die beschreibend sind.
Beispiel
Schreiben Sie nicht: Das wundervolle Kleid aus großartiger sanfter Seide mit seinem sexy Rückenausschnitt ist für jeden Figurtyp optimal geeignet.
Besser: Das Kleid ist aus roter Seide mit einem tiefen Rückenausschnitt und kann von jedem Figurtyp getragen werden.
Kommen Sie auf den Punkt
Lange Sätze sind nicht immer notwendig. Kommen Sie häufiger auf den Punkt. In den meisten Fällen kann ein langer Satz in mehrere Sätze aufgeteilt werden. Das erhöht die Lesbarkeit enorm. Anstatt Kommas lohnt es sich, ab und zu einen Punkt zu machen. Außerdem sollte man prüfen, ob Einschübe überhaupt notwendig sind. Oft relativieren wir unsere Aussage mit Nebensätzen oder Floskeln. Gerade in öffentlichen Verwaltungen oder in der Politik wird das gerne gemacht. So muss man sich nicht auf eine Position festlegen oder wird nicht auf eine Meinung festgenagelt. Da man aber eine Position hat, sollte man den Mut haben dazu zu stehen. Dann sind auch Relativierungen nicht notwendig.
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Beispiel
Schreiben Sie nicht: Sie haben vermutlich die Möglichkeit mich eventuell persönlich kennenzulernen bei meinem nächsten öffentlichen Auftritt, der schon bald ansteht.
Besser: Sie können mich persönlich bei meinem nächsten öffentlichen Auftritt kennenlernen.
Aktiv anstatt passiv
Formulieren Sie Ihre Sätze aktiv und nicht passiv. Gerne versuchen wir keine konkrete Person zu benennen und setzen den Satz deshalb ins Passiv. Besser ist es aber, den Satz im Aktiv zu schreiben. Das zwingt uns dazu, genau zu überlegen, wer hier eigentlich was tut. Außerdem sind passive Sätze meistens länger und wir distanzieren uns von etwas. Genau das wollen wir aber in der Regel nicht. Deshalb schreibe aktiv Sätze.
Beispiel
Schreiben Sie nicht: „Kleider, die von uns entworfen werden.“
Besser: „Wir entwerfen Kleider.“
Vom Anfang zum Ende
Der Anfang und das Ende eines Textes sind am wichtigsten. Überraschen Sie den Leser am Anfang. Erwecken Sie seine Neugier. Fangen Sie mit dem wichtigsten an und gliedern Sie den Text übersichtlich.
Überlegen Sie sich einen originellen Schluss, der den Leser zum Nachdenken anregt und ihm etwas mit auf den Weg gibt. Hervorragend ist es, wenn der Schluss und der Anfang miteinander korrespondieren.
Text laut lesen
Wenn Sie Ihren Text verfasst haben, lesen Sie ihn im Anschluss noch mal in Ruhe durch. Achten Sie besonders auf unnötige Füllwörter, wie und, auch, schon, bereits, vermutlich, eventuell. Streichen Sie Überflüssiges! Dann lesen Sie sich oder anderen den Text laut vor. So merken Sie rasch, wo der Text noch verbessert werden kann. Wenn man laut vorliest, hängt und stockt man häufig an schwierigen oder sehr langen Wörtern und an zu komplizierten Sätzen. Ein guter und verständlicher Text lässt sich flüssig vorlesen, auch beim ersten Mal.
Übungen für einen besseren Schreibstil
Wer seinen Schreibstil verbessern möchte, sollte diese kleine Übung ausprobieren. Die Übung stammt aus einem Seminar für junge Journalisten. Schreiben Sie einen halbseitigen Text nur mit einsilbigen Worten über ein beliebiges Thema. So sehen Sie direkt, was für eine Wirkung kurze Wörter auf Ihren Satzbau haben. Außerdem werden Sie dazu gezwungen neue und andere Wörter zu finden und komplexe Schachtelwörter einfach zu erklären. Je häufiger Sie diese kleine Übung machen, desto besser wird es Ihnen gelingen. Seien Sie am Anfang nicht frustriert, wenn Sie keine halbe Seite schaffen. Es geht nicht um die Menge, sondern um das Schreiben. Nehmen Sie Hilfsmittel wie Wörterbücher zur Hilfe. So lernen Sie schneller.
Google und gute Texte
Ein guter Text ist leicht verständlich und unkompliziert geschrieben. Das Schöne daran, nicht nur Leser werden Ihre Texte besser finden. Auch auf Google werden Ihre Texte besser auffindbar sein. Denn verständliche Texte sind automatisch suchmaschinenoptimiert. Sie werden mehr Leser bekommen, die länger auf Ihrer Seite sind und häufiger wiederkommen. Warum? Weil sie schnell und unkompliziert Antworten auf ihre Fragen gefunden haben. Sowohl die Anzahl der Leser, die Dauer und dass sie wiederkommen, all das wirkt sich positiv auf Ihr Ranking in der Google-Suche aus. Außerdem finden sich in verständlichen Texten die Keywords automatisch wieder, die auf Google häufig gesucht werden. Denn wer etwas sucht, gibt das, was einem als Erstes in den Sinn kommt, in das Suchfeld ein. Das ist meistens auch die einfachste Formulierung.